REISETAGEBUCH

Seit vielen Jahren reisen wir regelmäßig nach Nepal und Indien, um die Produktionsstätten für unsere handgeknüpften und handgewebten Teppiche zu besuchen. Neben der Entwicklung neuer Kollektionen liegen uns das Land und ihre Menschen von Jahr zu Jahr mehr am Herzen. Ihre Geduld, Freundlichkeit und Lebensfreude inspirieren und zeigen uns, wie wenig man braucht, um glücklich zu sein.

Was könnte mehr Spaß machen, als unsere Teppiche auf den Looms zu besuchen?
Hier sieht man die wahren Könner ihres Handwerks und kann ihnen hautnah dabei zuschauen. Ihre Fingerfertigkeit ist wirklich beeindruckend. Frauen und Männer knüpfen hier gemeinsam in kleinen Gruppen und die Stimmung in den Workshops ist geprägt von einem entspannten Miteinander. Die Jahrhunderte alte Tradition des Knüpfens findet hier ihre Fortführung.

Gerade auf dem Loom: “Shibori Wave“ aus unserer “Shibori” Kollektion, inspiriert von der gleichnamigen japanischen Färbetechnik. Zarte Pastellfarben und sanfte Farbübergänge dominieren in dieser Kollektion, Mohair sorgt für die Extravaganz.

Und natürlich gibt es jemanden, der vor Ort alle Teppiche regelmäßig kontrolliert. Das ist Rainer Jedinat. Der gebürtige Schwabe lebt schon seit über 20 Jahren in Nepal und kennt sich bestens aus mit Teppichen. Knotendichte, Spannung der Kettfäden oder Farbkontrolle, dem Mann aus Reutlingen entgeht nichts. Er ist ein vehementer Verfechter des qualitativ hochwertigen Handwerks und hat hohe Ansprüche an die Knüpfer.

Der Loom – zu Deutsch der Knüpfstuhl – sieht sehr ursprünglich aus und gar nicht modern. Die sorgsam gespannten Fäden, die Kette bilden die Grundlage eines jeden handgeknüpften Teppichs. Die Werkzeuge, die der Knüpfer neben seinen Händen hat sehen so herrlich archaisch aus und begeistern uns immer wieder aufs Neue. Kein Nepalbesuch ohne ein Foto von Panja und Thuwa.

"Fantaisie Impromptu" aus der "Lost in Translation"-Kollektion. Bei diesem Design kann man immer wieder etwas Neues entdecken – so viele Farben, Formen und unterschiedliche Materialien treffen aufeinander. Geballte Lebensfreude, die sich auch auf die Knüpfer überträgt.

Tolle Stillleben – überall in Kathmandu.
In den tollsten Farben und Formen sieht man Becher und Schüsseln, Töpfe und Tonnen. Schönheit findet man eben auch auf der Straße oder hinter der Hütte.

Aus circa 20 Grundfarben kann ein erfahrener Färber ohne Probleme bis zu 2000 unterschiedliche Farben mischen. Wie das gehen soll? Mit viel Erfahrung, Fingerspitzengefühl und einer ganzen Menge Geduld. Denn jedes Material reagiert anders und selbst Wolle ist nicht gleich Wolle.

Visvakarma ist überall zu finden wo Elektrizität ist oder gebaut wird. Er ist der Gott der schöpferischen Kraft, die das Universum zusammenhält.
Wo sich allerdings der Schlüssel Nummer 3 befindet, konnten wir bis heute nicht herausfinden.

Nicht jeden Samstag putzen sich die Arbeiter unserer Manufaktur in Nepal so heraus. Aber wenn wir mit der Kamera kommen, dann schon. Dieses Portrait zeigt unseren Produktionsverantwortlichen Ravin Subba mit seiner Frau Shanta Rai und Tochter Ninwa Hangma Limbu. Wie viele Arbeiter wohnen sie in der Manufaktur. Ravins Know-how, Sorgfalt und Geduld sind nicht zu übertreffen. Was würden wir nur ohne ihn machen?

Ach, Indien, wie haben wir Dich lieb gewonnen!

Die Workshops auf dem Land zu besuchen ist immer ein Highlight unserer Reise. Der Weg zu Sartaj und seiner Frau Safeen dauert mehr als 1½ Stunden. Bei ihnen findet das tägliche Leben und Weben der Teppiche unter einem Dach statt. Es macht Spaß, ihnen bei der gemeinsamen Arbeit zuzuschauen. Der eingespielte Rhythmus ihrer Arbeit ist sehr beruhigend und routiniert. Momentan auf dem Webstuhl: ein Teppich für Kostas Murkudis, den er Ende April auf dem Gallery Weekend bei seinem Bruder Andreas Murkudis ausstellen will.

Finishing Time!
Schön wenn nur noch das Label aufgenäht werden muss und dann der große Versand starten kann. Diese tollen Wallhangings gehen allesamt nach München, wo sie das Hotel "Haus Im Tal " zieren werden.
Der Entwurf stammt von der französischen Designerin Julie Richoz.

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Und wie hinter (fast) jedem starken Mann eine starke Frau steht, steht hinter uns eine starke Manufaktur mit drei großartigen Männern.
Danke Tausif, Ausaf und Tanvir – wir fühlen uns bei euch wie zu Hause und vermissen die guten Curries, mit denen wir von euch so
selbstverständlich verwöhnt werden!